Der E-66 Rotor

Die Rotorblätter der E-66 sind speziell für den Betrieb mit variabler Blattverstellung und variabler Drehzahl ausgelegt. Ihr spezielles Profil macht sie unempfindlich gegen Turbulenzen und Verschmutzungen an der Vorderkante. Durch eine passive Begrenzung des maximalen Auftriebsbeiwertes werden hohe Belastungsspitzen in der Rotorblattstruktur drastisch reduziert.

Das verwendete Epoxidharzmaterial macht die Rotorblätter leichter gegenüber herkömmlichen Materialien und verringert den Rohstoffverbrauch.

Rotorblätter aus Epoxidharz bleiben aufgrund der nicht vorhandenen Schrumpfungseffekte dieses Materials auch bei extremen Umgebungsbedingungen wie starker Sonneneinstrahlung flexibel und formbeständig. Die E-66 Rotorblätter behalten somit über lange Zeit ihre Form und damit ihre Eigenschaften bezüglich Anstellwinkel und Wirkungsgrad und haben damit langfristig ein stabiles Leistungsverhalten.

Epoxidharz hat geringe hygroskopische Eigenschaften und nimmt daher kaum Wasser auf. Dies ist entscheidend, da die Rotorblätter zwar von außen durch einen sogenannten Gelcoat (Oberflächenversiegelung) geschützt sind, nicht aber an ihrer Innenseite gegen auftretendes Kondenswasser und somit allein durch das gewählte Material Frostschäden an den Blättern verhindert werden können. Während einer Rotorumdrehung wird das Rotorblatt durch sein Eigengewicht einer Wechselbelastung ausgesetzt. D.h. pro Tag kann das Rotorblatt theoretisch bis zu 33.000 Lastwechseln ausgesetzt sein. Für die Lebensdauerberechnung auf 20 Jahre müssen also 1-3 x 108 Lastwechsel berücksichtigt werden. Die zulässigen Spannungswechsel von Epoxidharzen mit unidirektionalem Glasgewebe liegen höher als bei anderen für diesen Bereich verwendeten Materialien, erlauben darüber hinaus geringere Materialstärken und führen damit zu einem niedrigeren Blattgewicht. Durch das geringe Gewicht werden wiederum die Belastungen im Bereich des Anschlußflansches reduziert.

Aufgrund ihrer geringen Fließ- und Kriecherscheinungen eignen sich Epoxidharzlaminate für einfache Flanschlösungen.

Die E-66 Rotorblätter sind über eine Querbolzen-Zuganker Kombination via Blattadapter und Kugeldrehverbindungen mit der Rotornabe verbunden.

Diese ist über ein angestelltes Kegelrollenlagerpaar in O-Anordnung auf dem ruhenden Achszapfen gelagert. Die mikroprozessorgesteuerte Einzelblattverstellung erfolgt synchron über drei unabhängige Verstellsysteme und redundate Blattwinkelmessung. Dies ermöglicht eine schnelle und präzise Einstellung der Blattwinkel entsprechend den vorherrschenden Windverhältnissen.